Interfraktioneller Antrag: Für ein zukunftsfähiges Handwerk im Stadtgebiet
Am 23.4.2024 hat die Stadtverwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik und dem Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen einen Bericht zur Wirtschaftsflächenentwicklung im Stadtgebiet vorgestellt und dabei auf das Potential von Gewerbe- und Handwerkshöfen (FUTURE YARDS PLUS) hingewiesen. Ein Umsetzungsfokus 2024+ der perspektivischen Wirtschaftsflächenentwicklung soll in diesem Jahr hierauf gelegt werden. Eine erste Befragung des Handwerks hinsichtlich zukünftiger Bedarfe wurde im April 2024 von der Wirtschaftsförderung auf den Weg gebracht.
Die antragsstellenden Fraktionen unterstützen die Schwerpunktsetzung für das Jahr 2024 und erachten die Einrichtung einzelner städtischer Handwerker- und Gewerbehöfe als eine ergänzende Form des Gewerbeflächenangebotes als einen wichtigen zusätzlichen Baustein. Hierzu sind angemessene organisatorische Vorschläge zum Betrieb von Handwerker- und Gewerbehöfen zu unterbreiten.
Wir fragen:
1.) Wie hat sich die Situation des lokalen Handwerks in den letzten 1. 20 Jahren im Stadtgebiet entwickelt? Im welchem Umfang ist das lokale Handwerk in der Lage das Arbeitsvolumen im Stadtgebiet abzudecken? Wie viel Prozent der Aufträge im Stadtgebiet werden derzeit von Handwerkern aus dem Stuttgarter Umland abgedeckt?
2.) Welcher logistische Aufwand entsteht heute für Handwerker aus dem Stuttgarter Umland und welche Klimabelastung ergibt sich dadurch?
3.) Welcher zusätzliche Arbeitsaufwand entsteht für das Handwerk bei einer konsequenten Umsetzung des Stuttgarter Klimafahrplans 2035 insbesondere in den Bereichen der energetischen Erneuerung der Gebäude, des Heizungstauschs und der Stromerzeugung auf den Dächern der Stadt?
4.) Welche Größe und Ausprägung (u.a. Büroräume, Lagerflächen und temporäre Wohnstätten) müssen Gewerbe- und Handwerkshöfe im Stadtgebiet haben, um eine effiziente und ressourcenschonende Umsetzung der Energiewende zu ermöglichen? Welche Anzahl und welche örtliche Verteilung von Gewerbe- und Handwerkshöfe wäre aus Sicht der Verwaltung anzustreben?
5.) Welche Ansätze zur Flächenentwicklung und -sicherung könnten 5. ganz konkret angegangen werden? Welche Organisationsformen zum Betreiben von Gewerbe- und Handwerkshöfen sind denkbar, um auch finanziell attraktive Nutzungsbedingungen für das Handwerk zu bieten? Welche Modelle verfolgen andere Städte wie z.B. München oder Hamburg?
Wir beantragen:
Die Stadt beantwortet im zweiten Halbjahr 2024 die im Antrag aufgeworfenen Fragen und erarbeitet konkrete Vorschläge zur Umsetzung. Zudem berichtet die MGH-Münchner Gewerbehof- und Technologiezentrumsgesellschaft im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen über ihre Tätigkeit, ihre Betriebsform und ihre perspektivischen Vorstellungen.
Antragssteller: Alexander Kotz / Esther Fingerle
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